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Selten hat eine Stadt eine solche Schützentradition wie Steele. Bereits mehrere Jahrhunderte lässt sich die Pflege des Schützenwesens nachweisen.

Die Entstehung der alten Schützengesellschaft geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, wo die Verteidigung gegen raublustige Standesherren, gebieterisch den Selbstschutz verlangte, den die Schützengilden stellten.

Als ihren Schutzpatron hatten die Schützen den heiligen Sebastianus. Gegen Ausgang des Mittelalters verloren die Schützen ihren eigentlichen Zweck, die Städte zu verteidigen, weil der Landsherr mit seinen Soldaten die Verteidigung übernahm. Die Schützengilden blieben aber als örtliche Vereinigung bestehen. Nach der Chronik bildeten die Steeler Schützen die Leibgarde der Landesfürstin und standen bei Eintreffen der hohen Fürstlichkeiten Spalier und Wache. Um 1861 erhielten die Steeler Schützen auch eine Fahne und eine Trommel. Die erste Erwähnung eines Schützenfestes ist aus dem Jahre 1654, wenn auch ohne weiteres angenommen werden kann, dass in Steele auch schon früher Schützenfeste gefeiert worden sind. Es heißt von diesem Jahre, dass die den Vogel abschossen, dabei aber mehr getrunken haben, als eingenommen war, sodass die Stadt 10 Rtr. 45 Alb auf ihr Konto nehmen musste. Dabei muss man bedenken, das die Tonne Bier damals 1 ½ Rtr. Kostete und Steele 750 Einwohner hatte. Ein Gewehr kostete damals 6 Rtr.

Behördlicherseits wurde den Schützenfesten großes Interesse entgegengebracht, und es soll stets ein Beamter der Kanzlei zu Gast gewesen sein. Die Stadt ging noch weiter: Sie erließ dem Schützenkönig die Steuern, wahrscheinlich, weil er an diesem Tag viele Ausgaben zu machen hatte. So brauchten Phil. Feggeler und Joh. Lütgendorf 1748 keine Schatzung zu zahlen, weil sie Schützenkönig gewesen waren. Die Schützenfeste fanden damals alle Jahre auf St. Jacobi statt.

Nach Auflösung des Essener Stiftes im Jahre 1802 schliefen die alten Schützenfeste ein, und nur langsam lebten sie als sogenannte Bürgerfeste wieder auf. Sie wurden auch nicht mehr alle Jahre begangen.

Im Stadtarchiv finden wir über vier Bürgerfeste genaue Aufzeichnungen. 1856 wurde es am 2., 3., und 4. August gefeiert. Der Führer der Schützengilde wurde der Gastwirt Gisbert Kranz.

1858 feierte am 1. und 2. August das Komitee des Bürgerfestes ein Erntedankfest. 1864 war das nächste Bürgerfest, und zwar am 6., 7., und 8. August. Schützenoberst wurde J. Boismard. Der Schießstand war im Holbeckschen Ziegelfeld, das Zelt stand wie immer auf dem Grendplatz, die Musik besorgt die Kapelle des Inf.-Regts. Nr. 16 Düsseldorf. Es waren Einladungen ergangen an die Schützengesellschaften in Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Wattenscheid, Altendorf, Königssteele, Werden und Brühl. Nach neun Jahren, am 2., 3., und 4 August 1873, mit einer Nachfeier am 10. August wurde wieder ein Bürgerfest gefeiert, welches glänzend verlief. Die Veranlassung dazu ging von dem neugegründeten Kriegsverein aus.

Die ganze Stadt nahm an diesem Fest teil. Das Vogelschießen war wieder auf dem Holbeckschen Ziegelfeld und das Zelt stand wieder auf dem Grendplatz.

Im Jahre 1886 gründete sich dann der Bürger-Schützenverein „Lützow“. Ein Bild welches anlässlich des 5. Stiftungsfestes gemacht wurde, zeigt noch den zuletzt verstorbenen Mitbegründer des Vereins, Adam Ziegler. Ihm war es noch vergönnt, im Jahre 1936 als Jubilar das 50jährige Stiftungsfest mitzufeiern.

Durch Kriegsereignisse sind die alten Protokollbücher vernichtet worden, sodass über den Verlauf der ersten Schützenfeste und über die ersten Könige und Königinnen der „Lützower“ leider nicht viel gesagt werden kann. Aber aus dem Munde von Adam Ziegler, der 18 Jahre Adjutant im Bürger-Schützenverein „Lützow“ gegr. 1886 war, wissen wir, dass die „Lützower“ aus einem in den achtziger Jahren in Königssteele tagenden Schießclub der in der Bergstraße, etwa da, wo heute der Wisthoffsche Park ist, seinen Schiesstand hatte. Das Gründungslokal war die Wirtschaft Stratmann in der Bredeneyer Straße (heute Westfalenstraße). Als das Lokal dann später von Herrn Pistor übernommen wurde, kamen die „Lützower“ auch gleich zu dem lange entbehrten Scheibenstand an der Bredeneyer Straße.

Geschossen wurde mit Mausergewehren Modell 81.

Im Juli des Jahres 1901 feierten die „Lützower“ wieder einglanzvolles Schützenfest, an welchem ganz Steele teilgenommen hat.

Schützenkönig wurde der Flaschenbierhändler Rosendahl aus Königssteele, zur Königin erkor er Frau Pawig. Beide übernahmen aus den Händen des vorjährigen Königspaars, Gastwirt Fritz Gesau und Gastwirtin Mohn aus Überruhr, die Königswürde. Das neue Königspaar wählte zum Adjutanten Johann Knipper.

Beim nächstjährigen Schützenfest errang der Gastwirt Ulbrich die Königswürde und erwählte sich zur Königin die Gattin des Schneidermeisters Schraatz aus der Lindenstraße (heute Hünninghausenweg)

Eine ganz große Sache war das 25jährige Jubelfest im Jahre 1911. Der 15., 16., und 17 Juli gehörten ganz den Schützen. Der Gastwirt Franz Fricke aus dem Rott und Frau Döring waren das Königspaar.

In den Jahren 1934 bis 1940 bildeten die in Steele und Überruhr tagenden Schützenvereine eine Arbeitsgemeinschaft. Zu dieser Arbeitsgemeinschaft gehörten die Schützenvereine:

  • Bürger Schützenverein „Lützow“ 1886
  • Bürger Schützenverein Steele „Stadtmitte“
  • Bürger Schützenverein „Jägerlust“ Steele
  • Schützengilde Horst
  • Schützenverein „Gut Schuss“ Überruhr
  • Bürger Schützenverein „Überruhr“ und Umgebung

 

Vorsitzender dieser Arbeitsgemeinschaft war der 1. Vorsitzende des Bürger Schützenvereins „Stadtmitte“, Gustav Rosendahl.

Vorgenannte Schützenvereine feierten dann in den Jahren 1936, 1937 und 1938 eingemeinsames Schützenfest, bei welcher Gelegenheit dann ein Schützenkönig für die Arbeitsgemeinschaft ausgeschossen wurde.

Diese waren:

  •  1936    Hermann Karkuth und Lydia Rosendahl
  •  1937    Paul Voss und Wilhelmine Hermanns
  •  1938    Hermann Niehüser und Josefine Mauermann

Nach vielen Bemühungen gelang es dem 1. Vorsitzenden G. Rosendahl im Jahre 1940, die Schützenvereine Lützow 1886, Stadtmitte und Jägerlust zu einem Verein zu vereinigen.

Der Verein nahm den heutigen Namen an. Der Name „Lützow“ und das Gründungsjahr 1886 wurden in den neuen Vereinsnamen übernommen, um auf die langjährige Schützentradition in Steele hinzuweisen.

Mit der Vereinsführung wurde der bisherige Vorsitzende von Lützow, Rechtsanwalt Theo Temming beauftragt. Zu seinem Stellvertreter bestellte er den bisherigen 1. Vorsitzenden von Stadtmitte, Gustav Rosendahl, der nach dem Tod von Theo Temming (gefallen in Russland) den 1. Vorsitz übernahm.

Durch den Zusammenschluss der drei Schützenvereine war nunmehr für den Schießsport eine wesentlich breitere Grundlage geschaffen. Leider ist durch den Ausgang des Krieges und mangels eines geeigneten Geländes die Einrichtung einer eigenen Schießanlage vorerst zunichte gemacht worden.

Erst in den späten 70 Jahren bekamen die Lützow Schützen die Genehmigung einen Schießstand auf der Empore über der Turnhalle in der Fürstinstr. in Steele zu errichten. Dort sind wir nun seit vielen Jahren beheimatet.

 

Lützow Schützen aus dem Jahre 1891

 

Unsere Vereinsfahnen:

Oben die Fahne bis 1986 und darunter unsere neue Fahne die wir seit 1986 verwenden

 

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